Wir sprechen hier im weitesten Sinne von Fingerabdrücken am Tatort und auf Beweismitteln. Diese können dem bloßen Auge zugänglich sein oder eben auch nicht. Sichtbare Fingerabdrücke zeigen bereits ausreichend Papillarleistendetails von einem Finger, der z.B. mit Blut, Tinte, Fett oder Erde verunreinigt war und von sich aus ausreichend Kontrast zum Hintergrund liefert, oder wenn ein Finger in ein plastisch verformbares (d.h. weiches) Material gedrückt wurde, z.B. Fensterkitt, Teer, Klebeband, Wachs, Käse etc.
Ein wirklich verborgener (d.h. „latenter“) Fingerabdruck ist für das bloße Auge nicht sichtbar und besteht im Zweifelsfalle nur aus den natürlichen Sekretionen der menschlichen Haut. Solche Spuren müssen mit speziellen Verfahren sichtbar gemacht werden. Der Fachmann spricht hier von „Entwickeln“. Das Entwickeln latenter Fingerabdrücke beinhaltet den Einsatz von Chemikalien oder technischer Verfahren, wobei der unsichtbare Abdruck durch eine Reaktion mit den Hautsekretresten sichtbar gemacht wird.
Die Auswahl der besten Entwicklungsmethode ist eine der größten Herausforderungen für den Kriminaltechniker. Dafür ist es unerlässlich, die chemischen Zusammenhänge in einem Fingerabdruck zu verstehen. Die meisten natürlichen Fingerabdrücke bestehen aus den Absonderungen der Hautdrüsen. Es sind im Wesentlichen drei Arten von Drüsen, die hier eine Rolle spielen: Merokrine und apokrine Drüsen (Schweißdrüsen) sowie Talgdrüsen.
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